Der Thurgauer Maler Adolf Dietrich. zVg
21.04.2024 00:00
Adolf Dietrich – Musiktheater am See
Proben für die Theater Jetzt-Produktion haben begonnen – der Vorverkauf läuft
Der Berlinger Maler Adolf Dietrich war ein bemerkenswerter Ostschweizer Künstler. Eine Theater Jetzt – Musiktheater-Produktion zeichnet im Sommer 2024 sein Leben nach und schickt ihn auf eine Reise – vielleicht die wichtigste seines Lebens.
Berlingen Aus einfachsten Verhältnissen stammte er und hatte sich in seinem Elternhaus in Berlingen um einen einfachen Kleinbauern-Betrieb zu kümmern. Ohne Lehre arbeitete in der Trikotfabrik, war Heim-, Wald- und Gleisarbeiter. Dabei wollte er nichts so sehr als wie einfach in seinem Stübli an der Seestrasse hocken und Bilder malen. Die Galerien und Museen in der Schweiz wollten meist nichts von ihm wissen. Erst eine Reise 1925 nach Mannheim zusammen mit dem Nachbarsmeitli Ideli Füllemann sollte dies ändern. Der jüdische Kunsthändler Herbert Tannenbaum hatte ein «gutes Näschen» dafür, dass dem kriegsgeplagten deutschen Kulturbürgertum der Sinn nach so heiler Welt wie auf den Bildern Dietrichs stand. So wird das exotische Schweizer Bäuerchen 1925 gross für eine Ausstellung mit 40 Bildern angepriesen – und siehe: fast alle Bilder werden verkauft. Von nun an geht es «obsi».
Ein bunter Bilderbogen
In «Adolf Dietrich – Musiktheater am See» wird diese Reise nach Mannheim nachgezeichnet. Eine Reise, die schliesslich zur Reise durch Dietrichs Leben wird. Das Stück basiert auf realen Fakten und Quellen, Zeitzeugenberichten und Interviews, die im Vorfeld der Produktion recherchiert wurden. So hat auch der Frauenfelder Dietrich-Kenner Willi Tobler viel Wissenswertes beigetragen. Herausgekommen ist ein Bilderbogen mit diversen Episoden aus Dietrichs Biografie. Es kommen vor: die einfache Berlinger Bevölkerung von damals, das explodierende Kursschiff «Rheinfall», sich irrende Kunst- und Sachverständige, kaufkräftige Kunstliebhaber und heiratswillige Frauen, bei denen nicht immer ganz klar ist, warum sie Dietrich ehelichen wollen. Bis Dietrich schliesslich «go ligge» muss – bald ist nämlich Berlinger Chilbi. Da will er dabei sein.
30 köpfiges Ensemble
Ein rund 30köpfiges Ensemble tritt auf der Bühne in der Berlinger Chloose auf. Direkt beim See. Gleich neben dem Grab von Adolf Dietrich. Neben einem Cast von ausgebildeten Bühnenleuten (der Frauenfelder Markus Keller, die Luzernerin Sabrina Fischer, die Winterthurerin Nadine Hochstrasser und Theater Jetzt – Leiter Oliver Kühn) spielt ein Laienensemble aus der ganzen Ostschweiz sowie Kinder der Dorfschule Berlingen. Die Choreografien werden mit der Steckbornerin Michelle Stahel erarbeitet Die Musik wird live gespielt vom Tessiner Sandro Schneebeli und der Toskanerin Sara Calvanelli. Der Vorverkauf läuft. Karten sind erhältlich unter www.theaterjetzt.ch. Premiere ist am 14.August 2024.
red