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Freitag, 20. Mai 2022
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Captain Detlef Weinschenk hat laut der Stadt neu einen Platz in Konstanz. zVg
Monatelang versuchte die Stadt Kreuzlingen den Solarfähre- Captain zu erreichen. Der Kanton machte Druck und forderte das Fahrtenbuch. Die Zusammenarbeit endet hier - doch Detlef Weinschenk hat bereits einen Plan B in der Hinterhand. Seine Reise geht weiter.
Kreuzlingen Detlef Weinschenk macht in den Medien einen unglücklichen Eindruck. Er erlitt zwei Schicksalsschläge in der Familie und verletzte sich am Bein. Dazu kam Covid. Alles Faktoren, die ihn wohl daran hinderten, die Vereinbarung mit der Stadt Kreuzlingen, zweimal am Tag die Route Kreuzlingen Hafen - Konstanz Hafen zu fahren, einzuhalten. Anzumerken ist aber bereits hier, dass das Nichteinhalten der Regelung nicht erst seit der Pandemie besteht. «Es tut uns leid, dass es Detlef Weinschenk nicht gut ging. Aber es geht hier um eine Leistungsvereinbarung, Regeln und Pflichten, die eingehalten werden müssen.» Kurt Affolter, Abteilungsleiter Ordnungsdienst, steht vor der Solarfähre, die diese Tage abgeholt wird. «Seit dem Herbst haben wir versucht, den Eigner zu kontaktieren. Erfolglos.» Weinschenk habe vorab die Stadt gebeten, sein Angebot zu bewerben: «Leider geht das nicht, auch nicht für Unternehmen, die mit der Stadt durch eine Vereinbarung verbunden sind.» Weinschenk habe wohl einen Boots-Platz in Konstanz und werde von dort aus Charterfahrten anbieten. Warum Thurgau Tourismus das Angebot nicht pushte, fragen wir nach. Laut Nicole Esslinger von der Geschäftsstelle in Kreuzlingen sei es die letzten Jahre schwierig gewesen, dieses Angebot den Gästen zu empfehlen, da man sich nicht auf den Fahrplan verlassen konnte. «Herr Weinschenk war dazu nie Mitglied von uns», ergänzt Adrian Braunwalder, Leiter Produktmanagement und Gästeinformation. Ob Reto Eppenberger vom Fischerhaus nun die Gäste ausbleiben, wenn die Solarfähre nicht mehr an seinem Steg anlegt. «Welche Solarfähre?», sagt der Gastronom mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme.
Ob das Angebot fehlen wird, kann niemand einschätzen. Die Stadt Kreuzlingen am wenigsten: «Detlef Weinschenk hat uns die Abrechnung der Fahrten trotz mehrfacher Aufforderung nicht vorgelegt. Somit haben wir keine Ahnung, wie viele Tickets im letzten Jahr verkauft wurden», so der zuständige Stadtrat Thomas Beringer. Der Fall «Weinschenk» beschäftigt die Stadt schon seit Jahren. Was alles so schön begann, endet nun in einer Misere. Und auch als 2019 der Betreiber auf die Stadt zukam und verkündete, dass er auf die Beiträge verzichtet und das Angebot auf private, lukrativere Events beschränken möchte, war die Geschichte noch nicht gegessen. Der Plan des Solarfähren-Besitzers war es, den Liegeplatz im Kreuzlinger Hafen zu mieten und von dort aus Charterfahrten anzubieten. «Das geht natürlich nicht, da er nach unserer Vereinbarung beim Kanton als Kursschiff angemeldet ist und er aus diesem Grund einen definierten und regelmässigen Kurs fahren muss», klärt Beringer auf. Woraufhin Weinschenk «zurückgekrebst ist». Die Zusammenarbeit hatte sowieso ein Ablaufdatum. Der Kursschifffahrtshafen wird behindertengerecht und der Liegeplatz der Solarfähre muss weichen. Warum dann die ganze Aktion, wenn 2023 die Vereinbarung sowieso aufgelöst worden wäre?
Da die Bedingungen der Vereinbarung weiterhin nicht eingehalten wurden, kam die Stadt in Zugzwang. «Wir mussten damals eine Konzession beantragen, dass die Solarfähre als Kursschiff anerkannt wurde», so Affolter. Dass die Zeiten eingehalten werden müssen, erklärt sich von selbst. Für alle Beteiligten ist es ein unschöner Ausgang einer eigentlich tollen Geschichte. Hoch gefeiert wurde die mit Strom und Sonnenenergie betriebene Fähre. Das sei der richtige Schritt in die Zukunft, liess der damalige Leiter von Kreuzlingen Tourismus, Thomas Gut, verlauten. Von einem Bekenntnis zu umweltfreundlicher Energie war die Rede. 40'000 Franken sprach der Gemeinderat zu Beginn gut. 2008 wurde der Beitrag bereits auf 10'000 gekürzt und Bottighofen kippte die Beiträge nach der Versuchsphase bereits 2005 aus dem Budget. Weinschenk erzählte darauf hin, dass er so mehr Zeit für Charterfahrten oder neue Routen wie zum Beispiel zur Therme habe. Der damalige Kreuzlinger Stadtpräsident Andreas Netzle wollte die Beiträge nicht ganz streichen und ihm so den Übergang in die Selbstständigkeit erleichtern. Die Leistungsvereinbarung wurde zu seinen Gunsten geändert, so dass der Betreiber weniger Kurse fahren musste und er somit mehr Zeit freie Fahrten zur Verfügung hatte. Jedoch wurde ein Logbuch verlangt, in welchem die Fahrten und die Anzahl Passagiere aufgeführt sein mussten.
Auch Gemeinderat Jost Rüegg ist betrübt über den Ausgang der Zusammenarbeit. Vor drei Jahren verteidigte er Weinschenk und betitelte ihn als «armen Kerl», der versuche, das Beste zu machen aber nicht dazu in der Lage sei. Doch heute versteht er den Entscheid der Vertreter der Stadt. «Ich hatte in den letzten Jahren ein paar Mal Kontakt mit Detlef Weinschenk und musste feststellen,
dass es zwischen ihm und der Stadt nicht harmoniert. Das Problem liegt aber weitgehend beim Betreiber der Solarfähre», so Rüegg. ««Eventuell findet man eine andere Solarfähre, mit einem neuen Betreiben», hofft er. «In der Tat war das vor ein paar Jahren das Thema. Laut Weinschenk wollte jemand die Fähre übernehmen und ihn als Captain anstellen. Doch daraus wurde nichts», so Kurt Affolter.
Von Desirée Müller
Captain Detlef Weinschenk hat laut der Stadt neu einen Platz in Konstanz. zVg
Monatelang versuchte die Stadt Kreuzlingen den Solarfähre- Captain zu erreichen. Der Kanton machte Druck und forderte das Fahrtenbuch. Die Zusammenarbeit endet hier - doch Detlef Weinschenk hat bereits einen Plan B in der Hinterhand. Seine Reise geht weiter.
Kreuzlingen Detlef Weinschenk macht in den Medien einen unglücklichen Eindruck. Er erlitt zwei Schicksalsschläge in der Familie und verletzte sich am Bein. Dazu kam Covid. Alles Faktoren, die ihn wohl daran hinderten, die Vereinbarung mit der Stadt Kreuzlingen, zweimal am Tag die Route Kreuzlingen Hafen - Konstanz Hafen zu fahren, einzuhalten. Anzumerken ist aber bereits hier, dass das Nichteinhalten der Regelung nicht erst seit der Pandemie besteht. «Es tut uns leid, dass es Detlef Weinschenk nicht gut ging. Aber es geht hier um eine Leistungsvereinbarung, Regeln und Pflichten, die eingehalten werden müssen.» Kurt Affolter, Abteilungsleiter Ordnungsdienst, steht vor der Solarfähre, die diese Tage abgeholt wird. «Seit dem Herbst haben wir versucht, den Eigner zu kontaktieren. Erfolglos.» Weinschenk habe vorab die Stadt gebeten, sein Angebot zu bewerben: «Leider geht das nicht, auch nicht für Unternehmen, die mit der Stadt durch eine Vereinbarung verbunden sind.» Weinschenk habe wohl einen Boots-Platz in Konstanz und werde von dort aus Charterfahrten anbieten. Warum Thurgau Tourismus das Angebot nicht pushte, fragen wir nach. Laut Nicole Esslinger von der Geschäftsstelle in Kreuzlingen sei es die letzten Jahre schwierig gewesen, dieses Angebot den Gästen zu empfehlen, da man sich nicht auf den Fahrplan verlassen konnte. «Herr Weinschenk war dazu nie Mitglied von uns», ergänzt Adrian Braunwalder, Leiter Produktmanagement und Gästeinformation. Ob Reto Eppenberger vom Fischerhaus nun die Gäste ausbleiben, wenn die Solarfähre nicht mehr an seinem Steg anlegt. «Welche Solarfähre?», sagt der Gastronom mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme.
Ob das Angebot fehlen wird, kann niemand einschätzen. Die Stadt Kreuzlingen am wenigsten: «Detlef Weinschenk hat uns die Abrechnung der Fahrten trotz mehrfacher Aufforderung nicht vorgelegt. Somit haben wir keine Ahnung, wie viele Tickets im letzten Jahr verkauft wurden», so der zuständige Stadtrat Thomas Beringer. Der Fall «Weinschenk» beschäftigt die Stadt schon seit Jahren. Was alles so schön begann, endet nun in einer Misere. Und auch als 2019 der Betreiber auf die Stadt zukam und verkündete, dass er auf die Beiträge verzichtet und das Angebot auf private, lukrativere Events beschränken möchte, war die Geschichte noch nicht gegessen. Der Plan des Solarfähren-Besitzers war es, den Liegeplatz im Kreuzlinger Hafen zu mieten und von dort aus Charterfahrten anzubieten. «Das geht natürlich nicht, da er nach unserer Vereinbarung beim Kanton als Kursschiff angemeldet ist und er aus diesem Grund einen definierten und regelmässigen Kurs fahren muss», klärt Beringer auf. Woraufhin Weinschenk «zurückgekrebst ist». Die Zusammenarbeit hatte sowieso ein Ablaufdatum. Der Kursschifffahrtshafen wird behindertengerecht und der Liegeplatz der Solarfähre muss weichen. Warum dann die ganze Aktion, wenn 2023 die Vereinbarung sowieso aufgelöst worden wäre?
Da die Bedingungen der Vereinbarung weiterhin nicht eingehalten wurden, kam die Stadt in Zugzwang. «Wir mussten damals eine Konzession beantragen, dass die Solarfähre als Kursschiff anerkannt wurde», so Affolter. Dass die Zeiten eingehalten werden müssen, erklärt sich von selbst. Für alle Beteiligten ist es ein unschöner Ausgang einer eigentlich tollen Geschichte. Hoch gefeiert wurde die mit Strom und Sonnenenergie betriebene Fähre. Das sei der richtige Schritt in die Zukunft, liess der damalige Leiter von Kreuzlingen Tourismus, Thomas Gut, verlauten. Von einem Bekenntnis zu umweltfreundlicher Energie war die Rede. 40'000 Franken sprach der Gemeinderat zu Beginn gut. 2008 wurde der Beitrag bereits auf 10'000 gekürzt und Bottighofen kippte die Beiträge nach der Versuchsphase bereits 2005 aus dem Budget. Weinschenk erzählte darauf hin, dass er so mehr Zeit für Charterfahrten oder neue Routen wie zum Beispiel zur Therme habe. Der damalige Kreuzlinger Stadtpräsident Andreas Netzle wollte die Beiträge nicht ganz streichen und ihm so den Übergang in die Selbstständigkeit erleichtern. Die Leistungsvereinbarung wurde zu seinen Gunsten geändert, so dass der Betreiber weniger Kurse fahren musste und er somit mehr Zeit freie Fahrten zur Verfügung hatte. Jedoch wurde ein Logbuch verlangt, in welchem die Fahrten und die Anzahl Passagiere aufgeführt sein mussten.
Auch Gemeinderat Jost Rüegg ist betrübt über den Ausgang der Zusammenarbeit. Vor drei Jahren verteidigte er Weinschenk und betitelte ihn als «armen Kerl», der versuche, das Beste zu machen aber nicht dazu in der Lage sei. Doch heute versteht er den Entscheid der Vertreter der Stadt. «Ich hatte in den letzten Jahren ein paar Mal Kontakt mit Detlef Weinschenk und musste feststellen,
dass es zwischen ihm und der Stadt nicht harmoniert. Das Problem liegt aber weitgehend beim Betreiber der Solarfähre», so Rüegg. ««Eventuell findet man eine andere Solarfähre, mit einem neuen Betreiben», hofft er. «In der Tat war das vor ein paar Jahren das Thema. Laut Weinschenk wollte jemand die Fähre übernehmen und ihn als Captain anstellen. Doch daraus wurde nichts», so Kurt Affolter.
Von Desirée Müller
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