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Donnerstag, 7. Juli 2022
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Frage: Wir möchten unsere 4-Zimmer-Wohnung nach 12 Jahren kündigen. Den Mietvertrag habe ich seinerzeit mit einem Ehepaar abgeschlossen; mein Mann hat nicht unterschrieben. Nun ist der... weiterlesen
Die Sanktionen gegen Russland zeigen kaum Wirkung, analysiert der Chef des Nachrichtendienstes des Bundes. Kurz zuvor hat Magdalena Martullo in der NZZ vor einem Zusammenbruch der europäischen Wirtschaft gewarnt: «Europa muss mit Putin eine... weiterlesen
Wie Menschen und Tiere haben auch Pflanzen eine innere Uhr. Als Taktgeber steuert sie die wichtigsten Entwicklungsprozesse und sorgt dabei auch dafür, dass Pflanzen pünktlich ihre Blüten öffnen und schliessen. weiterlesen
Kennen Sie das Gefühl, als hätten Sie den Kampf gegen ein Mammut gewonnen? So geht es mir zurzeit. Mein Freund und ich haben den ersten Flug mit Kleinkind geschafft. Im Vorfeld waren wir nervös. Wird unser Zweijähriger alles zusammenschreien?.. weiterlesen
Sella und Sakura sind von einer überforderten Tierhaltung!!! Sie sind noch etwas zurückhaltend zu Menschen, daher suchen wir ein Lebensplätzli bei ruhigen Leuten mit ganz viel Zeit. Die beiden Katzenmaitelis möchten gerne zusammen in ihr neues... weiterlesen
NETFLIX: «Man vs Bee» Mr. Bean ist zurück! Naja, nicht ganz, aber die neue Serienrolle von Rowan Atkinson erinnert doch sehr an seinen skurillen Kultcharakter. In der Slapstick-Serie «Man vs Bee» (die erste Folge dauert 19 Minuten, alle anderen... weiterlesen
Hundetrainerin und Buchautorin Carolin Hoffmann mit Kurt. Bild: zVg
Unausrottbar halten sich noch immer verdrehte Halbwahrheiten zum Umgang mit dem Hund. Sie machen Einsteigern und erfahrenen Hundehaltern das Leben schwer. Abhilfe schafft das Stöberwerk von Carolin Hoffman, Hundetrainerin und hundepsychologische Verhaltensberaterin aus Konstanz.
Carolin, es gibt unzählige Bücher über das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund. Was ist das Ziel deines Buches?
Das stimmt, es gibt extrem viele Bücher zu allen möglichen Themen über Hunde. Es gibt aber kein Buch, wie meins (lacht). Denn mein Buch beantwortet 140 gut strukturierte Fragen meiner Kundinnen und Kunden der letzten 10 Jahre. Typische Fragen, die jede bzw. jeder hat: Warum bellt der jetzt? Warum pinkelt der in die Wohnung? Was mache ich, wenn mein Hund zerrt/mich anspringt/knurrt/seine dollen 5 Minuten bekommt/…? Will der mich kontrollieren? Muss ich Rudelführer sein? Usw…. Meine Antworten gehen weit über die klassjschen Antworten hinaus, die die typischen Mythen und Ammenmärchen, denen wir häufig immer noch aufsitzen, für uns bereithalten. «Du musst Chef sein…» Nein, musst du nicht. Dominanz war gestern und die Antwort auf alles, weil man es nicht besser wusste. Die Wissenschaft weiß heute so viel mehr! Wir brauchen echtes Verständnis über Hundeverhalten, damit wir endlich aufhören mit unserem besten Kumpel auf vier Pfoten zu kämpfen.
Also kurz gesagt: Das Ziel meines Buches ist es, unseren Blickwinkel zu verändern. Ich möchte jahrhundertelange Missverständnisse aufklären und eine tiefgreifendere und wirklich superspannende Sicht auf unsere Hunde ermöglichen.
Und, mal ganz simpel gefragt: Was brauchen unsere Hunde eigentlich, um glücklich zu sein?
Gegenfrage: Was brauchen Menschen, um glücklich zu sein? Ein Haus? Ein Auto? Ein Pferd? (lacht) Oder eine Beziehung, Familie, Kinder? Sicherheit, Geborgenheit, Liebe? So geht’s auch den Hunden, jeder ist anders, jeder hat andere Bedürfnisse. Fressen, Schnüffeln, Suchen, Gucken, Rennen, Sozialkontakte mit Menschen oder Hunden oder beidem, Körperkontakt, ein Platz, wo er hingehört, sich sicher fühlt, keine Angst haben muss etc. Ich würde sagen, ein Hund ist glücklich, wenn seine Bedürfnisse befriedigt werden. Es ist unsere Aufgabe, die Bedürfnisse unseres Hundes zu erkennen und zu befriedigen. Eine schwierige Aufgabe!
In deinem Buch geht es auch darum, dass das Verhalten der Hunde oft schlichtweg missverstanden wird. Kannst du hier ein paar Beispiele nennen?
Klar! Klassisches Beispiel: Ich sage «sitz» und der Hund setzt sich nicht. Ganz häufig ist dann zu hören, dass der Hund jetzt gerade stur ist, mir zeigen will, dass er der Chef und dass er dominant ist. Grässlich! Denn das ist so falsch! Wenn der Hund sich nicht setzt, weil ich es ihm sage, dann kann das 57 tausend verschiedene Gründe haben, nur Dominanz ist keiner davon: Vielleicht hab ich es ihm nie richtig beigebracht, vielleicht kann er es nur zu Hause im Wohnzimmer, aber nicht unter Ablenkung draußen. Vielleicht tut ihm der Rücken weh. Vielleicht ist die Wiese zu nass oder der Asphalt zu heiss. Vielleicht ist er unruhig oder ängstlich und kann sich schlicht in bestimmten Situationen nicht setzen, vielleicht ist er zu jung oder zu alt oder die Impulskontrolle ist erschöpft. Wir haben für Hundeverhalten meistens Erklärungen parat, die den Hund in ein negatives Licht setzen: Stur, dominant, frech, respektlos,…. Das ist dann für uns die Rechtfertigung, ihn anzuschreien oder ihn zu maßregeln. Würden wir aber die echten Gründe suchen hinter jedem einzelnen Verhalten, wäre das der erste Schritt zu einem gewaltfreien und freundlichen Umgang, den der Hund mehr als verdient hat (und sich auch wünscht).
Wie wichtig ist beim Umgang mit dem Hund eigentlich die Körpersprache der Hundehalterinnen und Hundehalter?
Superwichtig! Ich kann mich einladend oder ausladend benehmen. Ich kann durch meine Körpersprache den Hund erfreuen oder ängstigen. Ich kann damit Verhalten fördern oder hemmen, Kooperation oder Verweigerung erzielen. Genau so ist es ja auch unter Menschen. Wenn du mir auf die Pelle rückst, weil du meine Individualdistanz ignorierst, fühle ich mich bald bedrängt und unwohl und werde versuchen, wegzugehen. Oder ich wehre mich verbal oder körperlich. (lacht). Wenn ich mich vor dem Hund groß und breit aufbaue und ihm in die Augen starre, benehme ich mich unfreundlich. Wenn ich frontal auf ihn zugehe, benehme ich mich unfreundlich. Wenn ich mich über ihn beuge und ihm auf dem Kopf herumtätschel, benehme ich mich unfreundlich. Er wird versuchen wegzugehen, sich abzuwenden, also die Distanz zu vergrößern. Er wird viele kleine Zeichen zeigen, die mich darum bitten, mehr Abstand zu halten: Züngeln, Wegschauen, Gähnen…. Bringt das keinen Erfolg, wird er vielleicht deutlicher kommunizieren über Knurren oder sogar Schnappen etc.. Oder er zieht die Rute ein, macht sich klein oder uriniert sogar unter sich vor Angst. Die Palette ist sehr breit. Und umgekehrt kann ich durch freundliche, einladende Körpersignale alles vom Hund bekommen. Vor allem, dass er so sehr mit der Rute wedelt, dass der ganze Popo mitschwingt, sprich, er sich mit mir einfach so den Arsch abfreut. (lacht)
Was sind die grössten Missverständnisse oder Mythen bei der Hundeerziehung, die dir in deiner Arbeit als Hundetrainerin begegnen?
Na ja, immer die gleiche alte langweilige Leier: Dominanztheorie und Rangreduktion. Ein uraltes, längst widerlegtes Konzept, das immer noch in zu vielen Köpfen herumschwirrt: Der Hund reitet auf, will als erster durch die Tür, springt dich an, fordert dich zum Spiel auf, markiert, springt aufs Sofa, knurrt dich an, undsoweiterundsofort, WEIL er dominant ist. Und um das zu ändern, so wird immer noch vielerorts gepredigt, musst du Rudelführerin oder -führer sein, die Hierarchie klar machen und dem Hund zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Mit der Folge, dass sehr sehr viele Hunde schlecht behandelt, mit aversiven, gewaltvollen Maßnahmen pausenlos bestraft werden, nichts dürfen und ihre Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden, mit der Konsequenz, dass viele mit Verhaltensproblemen durch den Dauerstress aufwarten: aggressives und / oder ängstliches Verhalten, selbstzerstörerisches Verhalten, Depression, erlernte Hilflosigkeit, chronische Krankheiten, etc. Das muss alles nicht sein! Und in meinem Buch zeige ich viele Lösungen auf, die das Vertrauen in die Mensch-Hund-Beziehung und damit auch in die Bindung stärken. Denn eine enge Bindung, die wünschen wir uns doch alle, oder nicht?
Buchbestellung «Was braucht mein Hund» Autorin: Carolin Hoffmann ISBN: 3440174409 EAN: 9783440174401
Interview: Angelina Rabener
Hundetrainerin und Buchautorin Carolin Hoffmann mit Kurt. Bild: zVg
Unausrottbar halten sich noch immer verdrehte Halbwahrheiten zum Umgang mit dem Hund. Sie machen Einsteigern und erfahrenen Hundehaltern das Leben schwer. Abhilfe schafft das Stöberwerk von Carolin Hoffman, Hundetrainerin und hundepsychologische Verhaltensberaterin aus Konstanz.
Carolin, es gibt unzählige Bücher über das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund. Was ist das Ziel deines Buches?
Das stimmt, es gibt extrem viele Bücher zu allen möglichen Themen über Hunde. Es gibt aber kein Buch, wie meins (lacht). Denn mein Buch beantwortet 140 gut strukturierte Fragen meiner Kundinnen und Kunden der letzten 10 Jahre. Typische Fragen, die jede bzw. jeder hat: Warum bellt der jetzt? Warum pinkelt der in die Wohnung? Was mache ich, wenn mein Hund zerrt/mich anspringt/knurrt/seine dollen 5 Minuten bekommt/…? Will der mich kontrollieren? Muss ich Rudelführer sein? Usw…. Meine Antworten gehen weit über die klassjschen Antworten hinaus, die die typischen Mythen und Ammenmärchen, denen wir häufig immer noch aufsitzen, für uns bereithalten. «Du musst Chef sein…» Nein, musst du nicht. Dominanz war gestern und die Antwort auf alles, weil man es nicht besser wusste. Die Wissenschaft weiß heute so viel mehr! Wir brauchen echtes Verständnis über Hundeverhalten, damit wir endlich aufhören mit unserem besten Kumpel auf vier Pfoten zu kämpfen.
Also kurz gesagt: Das Ziel meines Buches ist es, unseren Blickwinkel zu verändern. Ich möchte jahrhundertelange Missverständnisse aufklären und eine tiefgreifendere und wirklich superspannende Sicht auf unsere Hunde ermöglichen.
Und, mal ganz simpel gefragt: Was brauchen unsere Hunde eigentlich, um glücklich zu sein?
Gegenfrage: Was brauchen Menschen, um glücklich zu sein? Ein Haus? Ein Auto? Ein Pferd? (lacht) Oder eine Beziehung, Familie, Kinder? Sicherheit, Geborgenheit, Liebe? So geht’s auch den Hunden, jeder ist anders, jeder hat andere Bedürfnisse. Fressen, Schnüffeln, Suchen, Gucken, Rennen, Sozialkontakte mit Menschen oder Hunden oder beidem, Körperkontakt, ein Platz, wo er hingehört, sich sicher fühlt, keine Angst haben muss etc. Ich würde sagen, ein Hund ist glücklich, wenn seine Bedürfnisse befriedigt werden. Es ist unsere Aufgabe, die Bedürfnisse unseres Hundes zu erkennen und zu befriedigen. Eine schwierige Aufgabe!
In deinem Buch geht es auch darum, dass das Verhalten der Hunde oft schlichtweg missverstanden wird. Kannst du hier ein paar Beispiele nennen?
Klar! Klassisches Beispiel: Ich sage «sitz» und der Hund setzt sich nicht. Ganz häufig ist dann zu hören, dass der Hund jetzt gerade stur ist, mir zeigen will, dass er der Chef und dass er dominant ist. Grässlich! Denn das ist so falsch! Wenn der Hund sich nicht setzt, weil ich es ihm sage, dann kann das 57 tausend verschiedene Gründe haben, nur Dominanz ist keiner davon: Vielleicht hab ich es ihm nie richtig beigebracht, vielleicht kann er es nur zu Hause im Wohnzimmer, aber nicht unter Ablenkung draußen. Vielleicht tut ihm der Rücken weh. Vielleicht ist die Wiese zu nass oder der Asphalt zu heiss. Vielleicht ist er unruhig oder ängstlich und kann sich schlicht in bestimmten Situationen nicht setzen, vielleicht ist er zu jung oder zu alt oder die Impulskontrolle ist erschöpft. Wir haben für Hundeverhalten meistens Erklärungen parat, die den Hund in ein negatives Licht setzen: Stur, dominant, frech, respektlos,…. Das ist dann für uns die Rechtfertigung, ihn anzuschreien oder ihn zu maßregeln. Würden wir aber die echten Gründe suchen hinter jedem einzelnen Verhalten, wäre das der erste Schritt zu einem gewaltfreien und freundlichen Umgang, den der Hund mehr als verdient hat (und sich auch wünscht).
Wie wichtig ist beim Umgang mit dem Hund eigentlich die Körpersprache der Hundehalterinnen und Hundehalter?
Superwichtig! Ich kann mich einladend oder ausladend benehmen. Ich kann durch meine Körpersprache den Hund erfreuen oder ängstigen. Ich kann damit Verhalten fördern oder hemmen, Kooperation oder Verweigerung erzielen. Genau so ist es ja auch unter Menschen. Wenn du mir auf die Pelle rückst, weil du meine Individualdistanz ignorierst, fühle ich mich bald bedrängt und unwohl und werde versuchen, wegzugehen. Oder ich wehre mich verbal oder körperlich. (lacht). Wenn ich mich vor dem Hund groß und breit aufbaue und ihm in die Augen starre, benehme ich mich unfreundlich. Wenn ich frontal auf ihn zugehe, benehme ich mich unfreundlich. Wenn ich mich über ihn beuge und ihm auf dem Kopf herumtätschel, benehme ich mich unfreundlich. Er wird versuchen wegzugehen, sich abzuwenden, also die Distanz zu vergrößern. Er wird viele kleine Zeichen zeigen, die mich darum bitten, mehr Abstand zu halten: Züngeln, Wegschauen, Gähnen…. Bringt das keinen Erfolg, wird er vielleicht deutlicher kommunizieren über Knurren oder sogar Schnappen etc.. Oder er zieht die Rute ein, macht sich klein oder uriniert sogar unter sich vor Angst. Die Palette ist sehr breit. Und umgekehrt kann ich durch freundliche, einladende Körpersignale alles vom Hund bekommen. Vor allem, dass er so sehr mit der Rute wedelt, dass der ganze Popo mitschwingt, sprich, er sich mit mir einfach so den Arsch abfreut. (lacht)
Was sind die grössten Missverständnisse oder Mythen bei der Hundeerziehung, die dir in deiner Arbeit als Hundetrainerin begegnen?
Na ja, immer die gleiche alte langweilige Leier: Dominanztheorie und Rangreduktion. Ein uraltes, längst widerlegtes Konzept, das immer noch in zu vielen Köpfen herumschwirrt: Der Hund reitet auf, will als erster durch die Tür, springt dich an, fordert dich zum Spiel auf, markiert, springt aufs Sofa, knurrt dich an, undsoweiterundsofort, WEIL er dominant ist. Und um das zu ändern, so wird immer noch vielerorts gepredigt, musst du Rudelführerin oder -führer sein, die Hierarchie klar machen und dem Hund zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Mit der Folge, dass sehr sehr viele Hunde schlecht behandelt, mit aversiven, gewaltvollen Maßnahmen pausenlos bestraft werden, nichts dürfen und ihre Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden, mit der Konsequenz, dass viele mit Verhaltensproblemen durch den Dauerstress aufwarten: aggressives und / oder ängstliches Verhalten, selbstzerstörerisches Verhalten, Depression, erlernte Hilflosigkeit, chronische Krankheiten, etc. Das muss alles nicht sein! Und in meinem Buch zeige ich viele Lösungen auf, die das Vertrauen in die Mensch-Hund-Beziehung und damit auch in die Bindung stärken. Denn eine enge Bindung, die wünschen wir uns doch alle, oder nicht?
Buchbestellung «Was braucht mein Hund» Autorin: Carolin Hoffmann ISBN: 3440174409 EAN: 9783440174401
Interview: Angelina Rabener
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