Die Redaktionskommission und Vernissageredner (vl): Rolf Seger, Dominik Gügel, Eva Hofacker, Bruno Sutter, Erwin Sprenger und Anna-Katharina Brunner-Kuoni. Kurt Peter
10.04.2024 08:15
Paul Bär, ein «Dorfhistoriker im besten Sinn»
Buchvernissage der Neuauflage «Tägerwilen - ein Blick in die Vergangenheit» fand grosses Interesse
Grosses Interesse gab es anlässlich der Präsentation der Neuauflage des Buches «Tägerwilen - Ein Blick in die Vergangenheit». Der Historische Verein am Seerhein legt ein stattliches Werk vor, das die Texte und Bilder von Paul Bär ergänzt und aktualisiert.
Tägerwilen «Es sind heute Abend mehr Leute da als an einer Gemeindeversammlung», stellte Gemeindepräsident Markus Ellenbroek in seiner Begrüssung zur Buchvernissage in der Bürgerhalle fest. Die Veranstaltung bezeichnete er als einen «mit Spannung erwarteten Moment». Der 2016 gegründete Historische Verein am Seerhein dokumentiere seither die Geschichte Tägerwilens auf seiner Homepage. «Als es um die Idee einer Neuauflage des längst vergriffenen Buches von Paul Bär ging, kontaktierte der Verein die Gemeinde mit der Bitte um einen Beitrag. Den wir natürlich gerne bewilligten». Ganz besonders freue es ihn, dass das Buch pünktlich zum 100. Geburtstag von Paul Bär fertig geworden sei. Und er forderte dazu auf, das Buch an diesem Abend zu kaufen, denn «günstiger kommen Sie nicht mehr an ein Stück Tägerwilen»
Dem Vergessen entgegenwirken
Bruno Sutter sprach als Präsident des Historischen Vereins am Seerhein von einem «Interesse, das uns überwältigt». 150 Personen fanden anlässlich der Vernissage den Weg in die Bürgerhalle. «Heute schliessen wir ein lange dauerndes Projekt und machen dies im Sinne von Paul Bär: Dem Vergessen entgegenwirken». 1988 sei das Buch «Tägerwilen - Ein Blick in die Vergangenheit» erschienen, ein Werk, in dem Paul Bär seine Forschungsergebnisse auf Paper gebracht habe. Im Februar 2021 sei die Neuauflage durch die Redaktionskommission mit Rolf Seger, Anna Katharina Brunner-Kuoni, Erwin Sprenger, Eva Hofacker und ihm in Angriff genommen worden. In 24 Redaktionssitzungen und viel individueller Arbeit habe die Neuauflage umgesetzt werden können.
«Das Projekt konnte nur dank der positiven Haltung der Gemeinde realisiert werden, sie bezahlt die gesamten Herstellungskosten», erklärte Bruno Sutter. Die Neuauflage setze die Arbeit von Paul Bär fort. Dies nach dem Motto «Bär bleibt Bär», ein Grundsatz, der sich bewährt habe. «Denn sonst hätten wir uns gewiss verzettelt und ständen heute Abend nicht mit der Neuauflage in der Bürgerhalle». Textlich und sprachlich sei die Neuauflage angepasst, die Geschichten zudem ergänzt und verortet worden. Sein Dank gehe an Martin Bächer, der die von den Kommissionsmitgliedern verfassten Texte in ein «einheitliches Deutsch brachte und der Bodan AG für die Unterstützung und die Geduld».
Lob aus Konstanz
«Ich weiss, wie viel Arbeit hinter dem Projekt steckt», sagte Dominik Gügel, Direktor des Napoleonmuseums Arenenberg. Als «famos» bezeichnete er die Neuauflage mit ihren Aktualisierungen und neuen Aufnahmen. Als Mitglied des Konstanzer Delfinkreises sei er Paul Bär besonders für dessen Arbeit dankbar. «Der Delfinkreis besteht aus Historikerinnen und Historikern und bringt die Delfinkreis-Bücher heraus». Paul Bär habe sich als fleissiger Autor bewährt und neun Artikel beigesteuert. «Als Dorfhistoriker im besten Sinn hat Paul Bär über die Grenzen hinaus geforscht und die Region mit spannenden Geschichten versorgt». Was Paul Bär geleistet habe verdiene nach wie vor höchsten Respekt und Anerkennung.
Das Buch «Tägerwilen - Ein Blick in die Vergangenheit» ist in der Gemeindverwaltung in Tägerwilen zu erwerben.
Von Kurt Peter