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Freitag, 22. Januar 2021
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Wer hat Recht?
Darf mein Vater das Haus unter Wert verkaufen?
Frage: Mein Vater will sein Ferienhaus an meinen Bruder verkaufen, und zwar zum Preis, den er vor über zwanzig Jahren dafür bezahlt hat. Inzwischen ist der Wert des Hauses stark gestiegen.... weiterlesen
Im letzten Jahr zeigte sich ein immer tiefer klaffender Graben zwischen Stadt und Land. Vertreter der Linken und viele Journalisten verspotteten unseren grossartigen Föderalismus und sprachen hochnäsig von «Kantönligeist» und «Flickenteppich». Sie... weiterlesen
Autos, Schiffe, Lastwagen und Flugzeuge müssen in Zukunft CO2-frei werden. Damit das gelingt, braucht es einen Mix aus verschiedenen Antrieben und Treibstoffen. weiterlesen
Eine kleine Vorwarnung. Was Sie jetzt lesen werden, ist eine Lobeshymne. Eine wohlverdiente, wie ich finde. Eigentlich könnte ich diese halbe Seite mit einem einzigen Satz füllen: Mein Herz gehört Rosa Wilder und Manfred Kägi. Das, obwohl sie keine.. weiterlesen
Ein Platz für Tiere
Am Samstag und Sonntag, 23. und 24. Januar, wird Ihnen der Kater Wuschel, sowie weitere heimatlose Tiere in der Sendung «Ein Platz für Tiere» im Bodensee TV Steckborn vorgestellt. Die Sendung kann über Kabelfernsehen oder Swisscom... weiterlesen
TV: «Der Marsianer» Bei einer Mission zum Mars gerät die Mannschaft des Raumschiffs «Ares III» nach einigen Tagen auf dem Planeten in einen Sandsturm. Im Glauben, ihr Kamerad Mark Watney (Matt Damon) sei darin umgekommen, flüchtet das Team ins... weiterlesen
Daniel Kübler und Ruth Bernegger beim Interview in Daniel Küblers Büro im Tertianum Zedernpark in Weinfelden. z.V.g.
Swissmedic hat den ersten Impfstoff zugelassen, so dass sich alle Menschen in den nächsten Wochen vor die Gretchenfrage gestellt sehen: soll ich mich gegen Corona impfen oder nicht? Zwei Gesundheits-Experten aus Weinfelden haben sich intensiv darüber Gedanken gemacht.
Weinfelden Zum einen ist das Ruth Bernegger, Leiterin der Pflege im Wohn- und Pflegezentrum Tertianum Zedernpark in Weinfelden, zum anderen der Geschäftsführer derselben Institution, Daniel Kübler. Wobei Kübler vor dem Interview klarstellt, dass weder er noch Ruth Bernegger Impf-Experten seien. Auch sie verfügten nur über «Halbwissen», seien jedoch dazu bereit, sich mit der Impffrage auseinanderzusetzen. Die Tertianum AG, zu der der Zedernpark gehört, stellt für Impfwillige eine Plattform zur Verfügung, distanziert sich aber vom Impfzwang.
Wie gut sind Sie bis jetzt durch die Corona-Pandemie gekommen?
Ruth Bernegger: Persönlich sehr gut, auch wenn ich im Beruf sehr gefordert war und bin. Im Haus legen wir grossen Wert auf Hygiene, was gut ankommt. Aber wir setzen auch ein strenges Besuchskonzept um, worin wir regeln, wie die Angehörigen unsere Gäste besuchen können. Am Anfang der Pandemie wurden wir auch schon als Gefängniswärter bezeichnet, die die alten Menschen wegsperren würden.
Daniel Kübler: Zu Beginn ging?s vor allem um den Schutz des konkreten Lebens der uns anvertrauten Menschen. Als wir keine Besuche mehr empfangen durften, fragten wir uns, ob dieses harte Vorgehen denn gerechtfertigt sei, gehört doch zum guten Leben eben viel mehr als nur gerade das Überleben. Da waren wir schnell bei Themen wie der psychischen Gesundheit unserer Gäste, bei Fragen der Spiritualität. Nach der ersten Öffnung hielten wir uns immer ans gleiche Konzept: Besuche ja, aber nur im öffentlichen Bereich, den wir gut desinfizieren können. Besuche auf der Abteilung sind nur in absoluten Ausnahmefällen erlaubt.
Tatsächlich wird beim Betreten des Tertianum Zedernpark für ein Maximum an Sicherheit gesorgt. Alle Besucher werden persönlich empfangen. Zwischen der ersten und der zweiten Eingangsschiebetüre ist eine Schleuse eingerichtet, wo der Eintretende nicht nur seine Kontaktdaten angeben muss, sondern er misst sich selbst kontaktlos die Körpertemperatur, desinfiziert sich die Hände und erhält eine medizinische Gesichtsmaske, ohne die niemand eingelassen wird.
Hat sich dieses Besuchskonzept bewährt?
Ruth Bernegger: Ja, denn wir hatten bis jetzt keine einzige Covid 19-Ansteckung. Und soweit ich weiss, gab es auch im Tertianum Rosengarten in Kradolf, den Herr Kübler auch leitet, ebenso keinen einzigen Fall.
Daniel Kübler: Dem ist so. Ich denke, es ist diese Mischung aus konsequenter Haltung und auch Glück, das bei uns Erfolg hatte. Natürlich freut es uns, wenn wir heute von einstigen Kritikern für unsere konsequente Haltung gelobt werden, aber eigentlich haben wir keine andere Wahl, denn die Pandemie können wir nur bewältigen, wenn die ganze Bevölkerung mitzieht.
Soll man sich nun also impfen lassen?
Ruth Bernegger: Da gibt es vieles, dass differenziert dargelegt werden sollte. Zum Beispiel entsteht bei mir momentan das Gefühl, dass das medizinische Personal in den Medien als Impfverweigerer dargestellt wird. Die Pflegenden sehen sich fast einem öffentlichen Shitstorm ausgesetzt, der nicht gerechtfertigt ist. Ich sage Ihnen auch, warum: In der Pflege gibt es gegenwärtig viele Impfskeptiker, was aber überhaupt nicht heisst, dass diese Frauen und Männer Impfgegner sind. Im Gegenteil: Wer in der Pflege arbeiten möchte, muss gegen x-Sachen geimpft sein ? inklusive der jährlichen Influenza-Grippeschutzimpfung. Wir setzen uns also sehr intensiv mit dem Thema Impfen auseinander, das können Sie mir gerne glauben.
Warum also nicht dieser kleine Pieks?
Ruth Bernegger: Wie ich schon gesagt habe, kennen wir uns in der Pflege mit Impfstoffen gut aus. Wir wissen aber auch, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer bei Allergikerinnen wie ich zum Beispiel eine bin, Schwierigkeiten machen kann. Soll ich mich nun also impfen lassen oder nicht? Oder wie sieht es mit der Impfstoff-Verträglichkeit bei jungen Pflegerinnen aus, die gerne irgendwann Mutter werden würden? Dies sind Fragen, die wir heute einfach noch nicht beantworten können.
Daniel Kübler: Letzten Endes geht?s es doch immer auch um den Bezugsrahmen, den man dem Ganzen zugrunde legt. Wenn ich davon ausgehe, dass wir alle wieder ohne Masken einkaufen gehen, uns wieder treffen und wieder umarmen wollen, dann sollten wir uns alle impfen lassen ? selbst wenn wir heute nicht genau wissen können, was vielleicht die Langzeitfolgen der Impfung sein werden. Die Ganze Pandemie Situation ist grösser als jede/r Einzelne. Ich selbst lasse mich impfen, sobald dies möglich ist.
Wie sieht die Impfbereitschaft bei Ihren Gästen aus?
Daniel Kübler: Im «Zedernpark» sind es zwischen 60 bis 70 Prozent der Gäste, im «Rosengarten» sind es 100 Prozent. Es gibt aber keinen Impfzwang. Wir haben unsere Gäste, deren Angehörige oder Beistände umfassend über die Impfung informiert, denn uns ist es wichtig, dass man nicht einfach die älteren Menschen auf Gedeih und Verderb durchimpft, sondern ihnen eine bewusste Wahl lässt. Wann es genau mit den Impfungen bei uns losgeht, hat uns der Kanton jedoch noch nicht mitgeteilt. Gerne möchte ich noch ein Lob anbringen. Ich finde, dass die Behörden Hervorragendes leisten. Denn eine Impfung für Millionen in kürzester Zeit aufzugleisen, ist eine Herkulesarbeit. Anstatt zu kritisieren, sollten wir uns alle lieber fragen, was wir persönlich dazu beitragen können, damit die Pandemie möglichst rasch der Vergangenheit angehört.
Interview: Christof Lampart
Daniel Kübler und Ruth Bernegger beim Interview in Daniel Küblers Büro im Tertianum Zedernpark in Weinfelden. z.V.g.
Swissmedic hat den ersten Impfstoff zugelassen, so dass sich alle Menschen in den nächsten Wochen vor die Gretchenfrage gestellt sehen: soll ich mich gegen Corona impfen oder nicht? Zwei Gesundheits-Experten aus Weinfelden haben sich intensiv darüber Gedanken gemacht.
Weinfelden Zum einen ist das Ruth Bernegger, Leiterin der Pflege im Wohn- und Pflegezentrum Tertianum Zedernpark in Weinfelden, zum anderen der Geschäftsführer derselben Institution, Daniel Kübler. Wobei Kübler vor dem Interview klarstellt, dass weder er noch Ruth Bernegger Impf-Experten seien. Auch sie verfügten nur über «Halbwissen», seien jedoch dazu bereit, sich mit der Impffrage auseinanderzusetzen. Die Tertianum AG, zu der der Zedernpark gehört, stellt für Impfwillige eine Plattform zur Verfügung, distanziert sich aber vom Impfzwang.
Wie gut sind Sie bis jetzt durch die Corona-Pandemie gekommen?
Ruth Bernegger: Persönlich sehr gut, auch wenn ich im Beruf sehr gefordert war und bin. Im Haus legen wir grossen Wert auf Hygiene, was gut ankommt. Aber wir setzen auch ein strenges Besuchskonzept um, worin wir regeln, wie die Angehörigen unsere Gäste besuchen können. Am Anfang der Pandemie wurden wir auch schon als Gefängniswärter bezeichnet, die die alten Menschen wegsperren würden.
Daniel Kübler: Zu Beginn ging?s vor allem um den Schutz des konkreten Lebens der uns anvertrauten Menschen. Als wir keine Besuche mehr empfangen durften, fragten wir uns, ob dieses harte Vorgehen denn gerechtfertigt sei, gehört doch zum guten Leben eben viel mehr als nur gerade das Überleben. Da waren wir schnell bei Themen wie der psychischen Gesundheit unserer Gäste, bei Fragen der Spiritualität. Nach der ersten Öffnung hielten wir uns immer ans gleiche Konzept: Besuche ja, aber nur im öffentlichen Bereich, den wir gut desinfizieren können. Besuche auf der Abteilung sind nur in absoluten Ausnahmefällen erlaubt.
Tatsächlich wird beim Betreten des Tertianum Zedernpark für ein Maximum an Sicherheit gesorgt. Alle Besucher werden persönlich empfangen. Zwischen der ersten und der zweiten Eingangsschiebetüre ist eine Schleuse eingerichtet, wo der Eintretende nicht nur seine Kontaktdaten angeben muss, sondern er misst sich selbst kontaktlos die Körpertemperatur, desinfiziert sich die Hände und erhält eine medizinische Gesichtsmaske, ohne die niemand eingelassen wird.
Hat sich dieses Besuchskonzept bewährt?
Ruth Bernegger: Ja, denn wir hatten bis jetzt keine einzige Covid 19-Ansteckung. Und soweit ich weiss, gab es auch im Tertianum Rosengarten in Kradolf, den Herr Kübler auch leitet, ebenso keinen einzigen Fall.
Daniel Kübler: Dem ist so. Ich denke, es ist diese Mischung aus konsequenter Haltung und auch Glück, das bei uns Erfolg hatte. Natürlich freut es uns, wenn wir heute von einstigen Kritikern für unsere konsequente Haltung gelobt werden, aber eigentlich haben wir keine andere Wahl, denn die Pandemie können wir nur bewältigen, wenn die ganze Bevölkerung mitzieht.
Soll man sich nun also impfen lassen?
Ruth Bernegger: Da gibt es vieles, dass differenziert dargelegt werden sollte. Zum Beispiel entsteht bei mir momentan das Gefühl, dass das medizinische Personal in den Medien als Impfverweigerer dargestellt wird. Die Pflegenden sehen sich fast einem öffentlichen Shitstorm ausgesetzt, der nicht gerechtfertigt ist. Ich sage Ihnen auch, warum: In der Pflege gibt es gegenwärtig viele Impfskeptiker, was aber überhaupt nicht heisst, dass diese Frauen und Männer Impfgegner sind. Im Gegenteil: Wer in der Pflege arbeiten möchte, muss gegen x-Sachen geimpft sein ? inklusive der jährlichen Influenza-Grippeschutzimpfung. Wir setzen uns also sehr intensiv mit dem Thema Impfen auseinander, das können Sie mir gerne glauben.
Warum also nicht dieser kleine Pieks?
Ruth Bernegger: Wie ich schon gesagt habe, kennen wir uns in der Pflege mit Impfstoffen gut aus. Wir wissen aber auch, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer bei Allergikerinnen wie ich zum Beispiel eine bin, Schwierigkeiten machen kann. Soll ich mich nun also impfen lassen oder nicht? Oder wie sieht es mit der Impfstoff-Verträglichkeit bei jungen Pflegerinnen aus, die gerne irgendwann Mutter werden würden? Dies sind Fragen, die wir heute einfach noch nicht beantworten können.
Daniel Kübler: Letzten Endes geht?s es doch immer auch um den Bezugsrahmen, den man dem Ganzen zugrunde legt. Wenn ich davon ausgehe, dass wir alle wieder ohne Masken einkaufen gehen, uns wieder treffen und wieder umarmen wollen, dann sollten wir uns alle impfen lassen ? selbst wenn wir heute nicht genau wissen können, was vielleicht die Langzeitfolgen der Impfung sein werden. Die Ganze Pandemie Situation ist grösser als jede/r Einzelne. Ich selbst lasse mich impfen, sobald dies möglich ist.
Wie sieht die Impfbereitschaft bei Ihren Gästen aus?
Daniel Kübler: Im «Zedernpark» sind es zwischen 60 bis 70 Prozent der Gäste, im «Rosengarten» sind es 100 Prozent. Es gibt aber keinen Impfzwang. Wir haben unsere Gäste, deren Angehörige oder Beistände umfassend über die Impfung informiert, denn uns ist es wichtig, dass man nicht einfach die älteren Menschen auf Gedeih und Verderb durchimpft, sondern ihnen eine bewusste Wahl lässt. Wann es genau mit den Impfungen bei uns losgeht, hat uns der Kanton jedoch noch nicht mitgeteilt. Gerne möchte ich noch ein Lob anbringen. Ich finde, dass die Behörden Hervorragendes leisten. Denn eine Impfung für Millionen in kürzester Zeit aufzugleisen, ist eine Herkulesarbeit. Anstatt zu kritisieren, sollten wir uns alle lieber fragen, was wir persönlich dazu beitragen können, damit die Pandemie möglichst rasch der Vergangenheit angehört.
Interview: Christof Lampart
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