Raphael Hugentobler (l.) und Fabian Krömler: "Die neue Brauerei ist auch Treffpunkt für alle Bierliebhaber." Bild: Kurt Peter
15.05.2024 12:00
Aus Hopfen und Malz gewonnen
Die Kreuzlinger Brauerei Xlinger eröffnet am Samstag die neuen Räumlichkeiten
Als Hobby ganz klein begonnen und dann stetig gewachsen: Die Kreuzlinger Brauerei Xlinger hat neue Räumlichkeiten bezogen und ihre Kapazität mehr als verdoppelt. Aber weiter wachsen will der Verein nicht.
Kreuzlingen Seit 2016 wird in Kreuzlingen Bier gebraut. «Es war die Neugier», sagt Aktuar Raphael Hugentobler, wenn er auf die acht Jahre zurückblickt. In der Küche seien die ersten «Gehversuche» unternommen worden, umständlich, nicht wirklich effektiv. «Also musste investiert werden, rund 25 000 Franken schossen die Vereinsmitglieder in die nötigen Anlagen ein». Präsident Fabian Krömler: «Andere Menschen haben auch teure Hobbies, wir haben uns halt fürs Brauen entschieden». Inzwischen mit Erfolg.
Neu mit Rampenverkauf
An der Egelseestrasse begann die Geschichte der Xlinger. Der Platz sei bald zu klein geworden. Bei Führungen durch die Brauerei seien sich die Leute auf den Füssen gestanden, die Produktion sei immer professioneller geworden. «Langfristig hatte das damalige Lokal keine Zukunft», so Raphael Hugentobler. Die 1000 Liter Bier, die jährlich gebraut worden seien, hätten die Vereinsmitglieder noch selber in Flaschen abgefüllt.
«Zunächst kauften wir noch bedruckte Flaschen, dann Etiketten». Bierbrauen sei ohnehin eine Wissenschaft für sich und «am Anfang war es noch mehr Qualität durch Zufall».
Die Kinderkrankheiten seien längst ausgeräumt, heute biete Xlinger sechs bis sieben verschiedene Biere bester Qualität an, sagt Fabian Krömler. Es gibt weniger Orte, an denen das Kreuzlinger Bier erhältlich ist: Getränke Blaser, im Museum Rosenegg, bei den Aufführungen des See-Burgtheaters und am kultling Festival. Mit den neuen Räumlichkeiten an der Hafenstrasse 15 a hat sich das geändert. Neben regelmässigen Öffnungszeiten gibt es jeweils am Mittwoch von 17 bis 19 Uhr einen Rampenverkauf.
Neugierig auf neue Trends
Die Produktion könne neu mehr als verdoppelt werden, so Raphael Krömler. «Und nach wie vor sind wir neugierig auf neue Geschmacksrichtungen, probieren immer wieder etwas aus». Beliebt seien die beiden Flaschenbiere «Stadtfux» und «Frechdax». Dieses ist ein sogenanntes Neipa-Bier: Das Neipa tauchte zum ersten Mal in den frühen 2010er Jahren an der Ostküste der USA, genauer gesagt in Vermont, New England, auf. Die Brauer dort wollten sich von den traditionellen, hopfenbetonten Biere abheben und konzentrierten sich stattdessen auf intensive Aromen und Geschmacksnuancen.
Wasser aus dem Bodensee, Malz aus Direktimport, Hopfenpellets und Hefe aus der Schweiz. Das sind die Grundzutaten. «Wir versuchen aber auch, trendige Biere zu produzieren, manchmal erfolgreich, manchmal weniger erfolgreich», erklärt Raphael Hugentobler. «Unser neues Lokal bietet an der Bar nun aber auch Platz für Besucherinnen und Besucher, neue und bewährte Sorten zu degustieren». Das ist natürlich auch am offiziellen Eröffnungstag möglich: Am 18. Mai, von 14 bis 21 Uhr gibt es zudem Führungen, Grillspezialitäten, Desserts und ein Konzert. Den Fassanstich wird Stadtpräsident Thomas Niederberger um 16 Uhr übernehmen. Eines ist für beide Vorstandsmitglieder klar: «Weiter wachsen wollen wir nicht. Es ist ein Hobby und es soll auch eines bleiben».
Von Kurt Peter